Inspiration

Willkommen Frühling - Rituale, Bräuche und Ideen für einen frischen Start

Mit den ersten wärmenden Sonnenstrahlen erwachen Flora und Fauna aus dem Winterschlaf und wir tanken mit der Sonne nicht nur Energie für das Jahr, sondern schöpfen aus ihr auch Kraft für neue Projekte und Lebenslaune. Dieser Beitrag zeigt, wie facettenreich der Frühlingsbeginn für uns Menschen sein kann und wie er mit kleinen Ritualen, Bräuchen oder Ideen gefeiert und begrüßt werden kann.

Eichhörnchen begrüßt den Frühling mit Schnuppern an Blume

"Frühling: die Musik offener Fenster" - Terri Guillemets

Die Äquinoktium markiert den Frühlingsbeginn

Der kalendarische Frühlingsbeginn markiert das Äquinoktium, oder auch die Tag-Nacht-Gleiche, also den Punkt im Jahr, an dem Tag und Nacht die gleiche Dauer haben. Dieses Ereignis fällt aktuell auf den 20. März. Die Tag-Nacht-Gleiche ist seit Jahrtausenden in vielen Kulturen ein wichtiges Ereignis im Kalender, zeigt es nicht nur den Beginn der neuen Jahreszeit, sondern auch das Ende eines dunklen, kalten und oftmals harten Winters. So feierten schon die alten Griechen und Römer dieses Ereignis oft mit einem Frühlingsfest, bei dem das erste Mal gemeinsam nach den kalten Monaten draußen gegessen, getrunken und den Frühlingsgefühlen Platz geboten wurde. Auch heute ist der Frühlingsanfang in vielen Kulturen ein großes Ereignis; so feiern zum Beispiel Menschen in Mexiko rituell in weißen Gewändern an dem Tag zu Füßen der Teotihuacán Pyramide.

Auch in der Astrologie markiert die Widderzeit, die jedes Jahr ab dem 21. März beginnt, einen neuen Zyklus. Das astrologische Jahr endet mit dem Winter und den verträumten Fischen, um dem Widder mit seiner ganzen Kraft und Willensstärke, Platz zu machen. Mit dem Eintritt der Sonne in dieses Sternbild wird der Beginn von etwas Neuem gefeiert, denn die Widder-Energie lädt dazu ein, dynamisch, entschlossen und mit Mut in neue Projekte zu starten, ganz ähnlich wie die Natur es tut, wenn sie mit dem Frühling wieder zu neuem Leben erwacht.

Der altbewährte Frühlingsputz

Der Frühlingsanfang kann idealerweise dafür genutzt werden, auch frischen Wind ins eigene Heim und den Kleiderschrank zu wehen. Einfach mal Zeit einplanen und entrümpeln, Kleiderschrank aussortieren nach dem Motto "Was mir keine Freude bringt, kann weg" und alles ordentlich putzen. Neuer Frühling, neue Garderobe? In Europa war es früher auch ein Brauch, sich neue Kleidung anzuschaffen, heute holen viele Menschen ihre Frühlingdeko heraus und setzen damit dem Winter ein Ende. Beim Frühjahresputz wird nicht nur der Schmutz weggewischt, denn dieser Prozess kann rituell aufgeladen sein. All die negativen Gefühle, Gedanken und Energien aus dem letzten Jahr können so beseitigt werden. Die Trübheit weicht der Klarheit! Dabei wird nicht nur das Zuhause, sondern auch der eigene Geist geklärt – der materielle und mentale Ballast kann abgeworfen werden und macht Platz für neue Inspirationen.

Frühlingsfest mit reich gedecktem Tisch und Blumen

Vom Winterschlaf zur Wachheit: Wir erblühen mit der Natur

Das Land erwacht aus seinem Schlummerzustand: Wie bei unseren tierischen Nachbarn, die aus ihrem Winterschlaf erwachen, steigert sich auch bei uns Menschen der Antrieb mit zunehmendem Licht und Wärme. Wir verabschieden uns von den besinnlichen und stillen Wintermonaten und begrüßen die Frische und Dynamik des Frühlings. Mit dem aufblühenden Leben um uns herum sprießen oft auch neue Energien, Ideen und Vorhaben in uns, nicht allein durch die hellen Morgen, die im Winter sehnlichst vermisst werden. Nach dem Aufwachen ans offene Fenster zu treten oder für ein paar Minuten vor die Tür zu gehen in die Ferne zu schauen und das Morgenlicht aufzunehmen hilft, Körper und Geist aufzuwecken. Ob im Garten, zu Hause oder am Schreibtisch – mir dem Frühlings-Energieschub können auf Eis gelegte Ideen nun tatenkräftig begonnen oder fortgeführt werden.

Naturrituale, die uns erden

Zeit zum Anpflanzen! Die Natur erwacht, und im Garten oder auf dem Balkon kann man hier nicht nur aktiv Hand anlegen und die Natur zwischen den Fingern spüren, sondern sich auch von den meditativen Bewegungsabläufen leiten lassen. So kann beim Vorbereiten der Erde, Aussäen und Gießen immer wieder den Fokus achtsam auf die eigenen Sinne gelegt werden und man mit jedem Handgriff in den Moment zurückkommen. Was ein Wunder es doch ist, wie nach dem Winter alles erblüht, aus einem kleinen Samen eine Pflanze werden kann und wie wichtig jede von ihnen für unser Ökosystem ist. Jeder Samen braucht seinen Platz und die richtigen Bedingungen zum Wachsen. Den Gedanken, dass jede*r in eigenem Tempo und nur in einem unterstützenden Umfeld "wachsen" kann, sollten wir auch auf uns übertragen. Anstatt nach den Fehlern in einem selbst zu suchen und mit Perfektionismus und Strenge mit sich zu reden, könnten wir uns zu einem sanfteren Umgang mit uns selbst inspirieren lassen.

Mehr Zeit in der Natur

Der Frühling ist die perfekte Jahreszeit, um mehr Zeit in der Natur zu verbringen. Längere und wärmere Tage ermöglichen es uns, die Welt um uns herum wieder ausgiebiger zu erleben. Gleichzeitig lernen wir durch die Veränderungen, die sich in der Natur abspielen, viel über Wachstum, Wandel und Neubeginn. Mit der veränderten Energie erwacht auch unsere soziale Natur und wir sehnen uns danach, mehr Zeit mit anderen zu verbringen. Möglicherweise ist ein Waldspaziergang, bei dem das Wachstum der grünen Baumkronen und Blumen am Wegrand beobachtet werden kann genau das Richtige. Genauso schön ist es, endlich wieder stundenlang die Vögel zwitschern zu hören, die den Frühling mit ihrem Chor einleiten und begleiten!